Das Studium der englischen Literaturwissenschaft in Bayreuth umfasst die englischsprachige Literatur der britischen Inseln vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart.
Wie eine Vielzahl anderer ästhetischer Praktiken ist auch die Literatur eng verwoben mit der Kultur, aus der sie hervorgeht: Sie reflektiert diese Kultur, prägt und verändert sie jedoch auch. Ihr Austausch mit anderen Bereichen kultureller Praxis wird - bei allen Gemeinsamkeiten – reguliert durch Traditionen und Konventionen, die der Literatur eigen sind. Dazu zählen z.B. Rhetorik und Prosodie, Gattung und Schreibweise, Symbolik und Metaphorik sowie verschiedenste Arten der dramatischen, narrativen und anderweitigen verbalen Darstellung von Wirklichkeit(en). Wir beschäftigen uns mit dem historischen Wandel dieser und anderer formaler Aspekte, um besser zu verstehen und zu beschreiben, wie Literatur das Reale und das Mögliche repräsentiert und zueinander ins Verhältnis rückt.
Unser besonderes Interesse gilt dabei z.B. der literarischen Verarbeitung naturwissenschaftlicher Epistemologien, den legitimierenden Narrativen des Rechts, und der Herausbildung kollektiver Identitäten (insbesondere der englischen nationalen Identität, europäischer Identität und diasporischen Identitäten verschiedener Ausprägungen). Unter Berücksichtigung der kontingenten Bedingungen, unter denen Literatur mit anderen Formen der Wissens- und Sinnproduktion in Austausch tritt, untersuchen wir ihre vielfältigen Funktionen. Unser Ansatz ist damit interdisziplinär mit einer emphatischen Verortung in den Begrifflichkeiten, der Methodik und Theorie der Kernanglistik.